Post in Broitzem Quelle: Verband Wohneigentum, Stand August 2024, Link zum Originalartikel
... Bei der Recherche zu unserer
Vereingeschichte wurde dem Vorstand ein altes Foto
überlassen. Man schaut es sich an, sieht vier stattliche Herren,
ein altes Haus und entdeckt auf einmal ein Schild mit der
Aufschrift "Kaiserliche Postagentur". Donnerwetter, und
dies in Broitzem.
(Dieses Bild erzählt Geschichte.
Aufgenommen wurde es 1900)
Aber die Postgeschichte in
Broitzem fängt schon etwas früher an. Im Jahr 1887 wurde am
01.Dezember die Postagentur durch die Kaiserliche Deutsche
Reichspost eröffnet.
Erster Postagent war damals der
Kaufmann Emil Brandes. Er leitete die Agentur bis zum
31.08.1900. Von Beginn stand ihm ein Landbriefträger zur Seite,
später auch zwei. Die Agenturräume befanden sich in dem Haus
Oststraße 13. Das Haus steht heute leider nicht mehr, es wurde im
Jahr 1993 abgerissen. Die Poststelle hatte viele Nachfolger und
auch einige Standorte in Broitzem. Zur Postagentur gehörten so
genannte Posthülfstellen mit Telegraphen in Timmerlah, Sonnenberg
und Groß Gleidingen.
Die Postsendungen erhielt die Agentur
durch die Bahnpost auf der Strecke Braunschweig -
Hildesheim. Die Beschäftigten mussten nach festem Dienstplan
Bahnhofsgänge erledigen. Diese wurden mit einer zweiräderigen
Deckelkarre ausgeführt.
Der Postschalter musste an jedem Tag
für die Broitzemer Bürger geöffnet sein. Werktags von 8.00 -
11.00 Uhr und von 15.00 - 18.00 Uhr. Auch am Sonntag gab es eine
Öffnungszeit von 8.00 - 9.00 Uhr und von 12.00 - 13.00
Uhr.
Vor dem ersten Weltkrieg nahm der Postverkehr rapide
zu. Die Landbriefträger hatten viel zu tun Im Jahr 1918 wurden
bei der Post 3520 Pakete,39 Einschreibpakete, 141 Wertpakete, 34
Wertbriefe. 254 Telegramme und 39.400 Briefe
befördert.
Hinzu kamen 438 Ortsgespräche und 355
Ferngespräche.
Quelle: Verband Wohneigentum, Stand August 2024, Link zum Originalartikel
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