Fliegerhorst Broitzem
Quelle: Relikte.com, Stand August 2024, Link zum Originalari
Bis
1945:
Braunschweig gilt
als Stadt der Flieger
Seinen Anfang nahm diese Bedeutung im
Stadtteil Broitzem. Zwar wurde zunächst bei Bedarf der Exerzierplatz an
der Salzdahlumer Straße für Luftverkehr genutzt, der erste vollwertige
Flugplatz ist aber 1916 vom Miitlär auf einer geeigneten Fläche in
Broitzem errichtet worden. Am 1. April 1917 verlegte die
Fliegerersatzabteilung 7 von Köln auf den hiesigen Platz.
Mit dem
Ende des I. Weltkrieges war zunächst aber auch die Fliegerei wieder
beendet. Teile des Flugfeldes sind zu Kleingärten umgewandelt
worden.
In der ersten Hälfte der 1920er Jahre gab es nur wenige
Flugbewegungen auf dem Gälände.
Das änderte sich 1925, nun war
Braunschweig in die Linie Bremen - Hannover - Leipzig von der
Aero-Lloyd eingebunden. Einen richtigen Aufschwung erfuhr die Anlage ab
1928. Die Deutsche Verkehrsfliegerschule beschloß die Verlegung von
Berlin-Staaken nach Braunschweig-Broitzem.
Für die neue Aufgabe sind
umfangreiche Baumaßnahmen durchgeführt worden. Das Flugfeld wurde
erweitert, diverse Gebäude neu errichtet. Auch das große dreiflßggelige
Hauptgebäude der Schule entstand zu dieser Zeit. Die Maßnahmen hatten
ihre Berechtigung, schließich wurden ab 1929 sämtliche
Verkehrsflieger der Deutschen Lufthansa auf diesem Flugplatz
geschult.
Die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten hatte
auch für Broitzem einige Auswirkungen.
Zuächst ging der Platz 1934
in den Besitz des Reichsluftfahrtministeriums über. Die weiterhin zivile
Schulung von Fliegern tarnte nun aber vermehrt die geheime Ausbildung
von Militärpiloten der neuen Luftwaffe.
Als nächstes folgte die
offizielle Übernahme der Einrichtungen durch die
Reichsluftwaffe.
Der zivile Flugverkehr mußte nun endültig weichen,
für ihn baute die Stadt ab 18. Februar 1935 den neuen
Flughafen Braunschweig-Waggum.
Ebenfalls 1935 begann der Ausbau
von Broitzem zum Fliegerhorst.
Nun wurde hier die Aufklärungsschule
1 stationiert. Sie war mit einer großen Bandbreite
verschiedener Flugzeugtypen ausgerüstet.
Diese Schule blieb bis
zum Beginn des II. Weltkrieges am Ort, dann verlegte sie nach Großenhain in
Sachsen. Nachfolger in Broitzem wurde die Fallschirmschule III. Später
waren verschiedene Schulverä¤nde auf dem Platz, Einsatzverbände nutzten
die Anlage dagegen selten.
Der Deckname des Fliegerhorstes
Braunschweig-Broitzem war ”Bretzel”. Am 12. April 1945
besetzen Verbände der 9. US-Armee Braunschweig und beendeten damit dem II.
Weltkrieg auch den Fliegerhorst.
Die Machtübernahme durch die
Nationalsozialisten hatte auch für Broitzem einige Auswirkungen. Zuächst
ging der Platz 1934 in den Besitz des Reichsluftfahrtministeriums
über. Die weiterhin zivile Schulung von Fliegern tarnte nun aber
vermehrt die geheime Ausbildung von Miltärpiloten der neuen
Luftwaffe.
Als nächstes folgte die offizielle Übernahme der
Einrichtungen durch die Reichsluftwaffe. Der zivile Flugverkehr mußte
nun enfültig weichen.
Für ihn baute die Stadt ab 18. Februar 1935
den neuen Flughafen Braunschweig-Waggum. Ebenfalls 1935 begann der
Ausbau von Broitzem zum Fliegerhorst. Nun wurde hier die
Aufklärungsschule 1 stationiert. Sie war mit einer großen Bandbreite
verschiedener Flugzeugtypen ausgerüstet.
Diese Schule blieb bis
zum Beginn des II. Weltkrieges am Ort, dann verlegte sie nach Großenhain in
Sachsen. Nachfolger in Broitzem wurde die Fallschirmschule III. Später
waren verschiedene Schulverbände auf dem Platz, Einsatzverbände nutzten
die Anlage dagegen selten. Der Deckname des Fliegerhorstes
Braunschweig-Broitzem war Brezel . Am 12. April 1945 besetzen
Verbände der 9. US-Armee Braunschweig und beendeten damit dem II.
Weltkrieg auch den Fliegerhorst.
Die US Army wurde am 5. Juni
1945 vertragsgemäß von den Briten als Besatzungsmacht abgelöst. Diese
stellten die Kasernengeäude in Broitzem als Notunterkünfte für ehemalige
Fremd- und Zwangsarbeiter zur Verfügung.
Das Flugfeld wurde nun
größtenteils landwirtschaftlich genutzt, auch siedelten sich wieder einige
Kleingärten an. Die Einrichtungen im Flugbetriebsbereich wurden
demontiert und abgerissen. Um 1960 wurden die zivilen Bewohner der
Anlage in andere Wohngebiete umquartiert. Später entstand auf
dem ehemaligen Flugfeld eine neue Siedlung des Stadtteils
Braunschweig-Weststadt.
Die Kasernenbauten dienten nun teilweise der
Bundeswehr als äußserne Broitzemer Straßœ.
Sie hatte in einigen
Blocks die Nachschubkompanie 20, das Sicherungsbataillon 1 und Teile der
Standortverwaltung untergebracht. Die Mehrzahl der Gebäude blieb jedoch
ungenutzt und verfiel zusehends.
Teilbereiche konnten von Firmen
genutzt werden.
Im Jahre 1980 gab die Bundeswehr den Liegenschaft
auf. Nun begann die Sanierung der Bauwerke, um sie für eine neue zivile
Nutzung herzurichten. Verschiedene Firmen, Institute und Behörden wurden
die neuen Besitzer des früheren Fliegerhorstes. 1981 siedelte sich auch
die Waldorfschule in dem Komplex an. Bei dieser gemischten Verwendung ist
es bis zum heutigen Tage geblieben.
Zustand
Die erhaltenen Gebäude
sind größtenteils in gutem Zustand vorzufinden Interessant ist das
Vorhandensein einer letzten Flugzeughalle. In ihr befindet sich heute ein
Getränkemarkt.
Das Flugfeld ist durch die großflächige Bebauung
nicht mehr als solches erkennbar. Im Unterholz südöstlich der erhaltenen
Bebauung sind verschiedene Trümmer des Flugbetriebsbereichs zu
finden.
Zugang
Auf
dem gesamten Areal kann, natrülich außer Privatgrundstücken, alles frei
begangen werden.
Hinweis:
Über
die Flughäfen der Luftwaffe ist ein Buch mit zahlreichen zeitgenössischen
Standort-Skizzen erschienen: Titel: Fliegerhorste , Autoren: Karl Ries
und Wolfgang Dierich, Verlag: Motorbuch, ISBN: 3-613-01486-6 In
diesem Buch ist vom Flugplatz Braunschweig-Broitzem eine Skizze
enthalten!
Fliegerhorst Broitzem Quelle: Relikte.com, Stand August 2024, Link zum Originalartikel
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